Die Ortsgruppen im DLRG Bezirk Celle schauen mit bangen auf den Herbst. Durch die steigenden Gaspreise ist eine Schwimmausbildung im nördlichen Landkreis fast nicht aufrecht zu erhalten. Es werden aber Perspektive und Planungssicherheit benötigt.

Landkreis Celle. Nach einer Onlinesitzung, letzten Sonntag, der Technischen Leiter Ausbildung der Ortsgruppen Hermannsburg, Faßberg, Celle, Unterlüß, Bergen, Winsen Aller steht nun fest, dass drei Ortsgruppen, Hermannsburg, Faßberg und Unterlüß nicht mit einer Schwimmausbildung, sowie in dem letzten Jahr wegen Corona, planen können und wegen der unsicheren Gasversorgung bleiben die Bäder geschlossen

Somit bleiben Wasserflächen in Wietze und Winsen Aller, wo die Zusage es gibt, dass der Betrieb bis zum 31.12.22 aufrechterhalten wird. Was dann folgt vermag keiner zu sagen.
Die Schwimmausbildung läuft Ende September in Wathlingen-Nienhagen im Hallenbad und mit Einschränkungen durch Bauarbeiten in Celle.

Die DLRG-Ortsgruppen haben Warteliste für die Schwimmausbildung, die durch die Corona Pandemie noch länger geworden sind.
Endlich war die Schwimmausbildung wieder angelaufen, es sind zwei Jahre aufzuholen.

Durch die Schließungen der Schwimmbäder ist dies nun nicht mehr zu schaffen.

Durch die steigenden Preise können Mitglieder und Familien mit wenig Einkommen langfristig ihren Mitgliedsbeitrag nicht mehr bezahlen und sind zum Sparen gezwungen. Den Ortsgruppen droht der Schwund von Mitgliedern und damit auch von Beiträgen. Eine Ortsgruppe hat keine so hohen Rücklagen, da sie gemeinnützig arbeitet, um diese Verluste und auch noch die „Gas Krise“ aufzufangen.
Ein Vereinsleben kann ohne Schwimmbad nicht stattfinden. Auch durch die dann fehlenden Angebote könnten Mitgliedern austreten. Unsere satzungsgemäßen Aufgaben ist auch die Schwimmausbildung vom „Nichtschwimmer zum Schwimmer“ und „vom Schwimmer zum Rettungsschwimmer“. Dies möchten wir auch weiter erfüllen.

Für die Schwimmausbildung müssen die Ausbilder/innen am Beckenrand ein gültiges Rettungsschwimmabzeichen Silber haben. Dieses wird auch für den Wasserrettungsdienst Küste benötigt und ist zwei Jahre gültig.
Mit der aktuellen Lage wäre die Verlängerung in diesem Winter im Nordkreis nicht mehr möglich. Nur in Celle und Unterlüß verfügen über eine Wassertiefe von 3 Meter mit vorhandener mit Sprunganlage. Diese wird benötigt für das Springen vom 3 Meter Brett und die kombinierte Rettungsübung.

Die Ortsgruppe Celle hat zugesichert, sich weiter um Schwimmfläche zu bemühen um diese anderen Ortsgruppen mit zur Verfügung zu stellen. Die Ortsgruppe Wathlingen-Nienhagen prüft auch diese Möglichkeiten.   

In diesen Zeiten sind bei allen Ortsgruppen Toleranz, Zusammenhalt und Kompromiss -fähigkeit gefragt – somit ein umfangreiches Miteinander.

Wir, der DLRG Bezirk Celle fordern den Landkreis, die Bürgermeister/innen, die Politiker/innen und die Wirtschaft auf, lasst uns Perspektiven schaffen für die Zukunft der Schwimmausbildung.

Das Kernziel der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft ist es seit ihrer Gründung 1913, dass Ertrinken durch Schwimmausbildung zu bekämpfen. Dieses Jahr sind bis jetzt 199 Menschen in Deutschland ertrunken. Tendenz steigend durch den warmen Sommer.
Fast 60 Prozent der zehnjährigen Kinder, in Deutschland, sind keine sicheren Schwimmer (Forsa Umfrage 2017). Diese Zahlen sind besorgniserregend und der DLRG Bezirk Celle kann sich damit nicht zufriedengeben.

Wir müssen handeln, wir brauchen die Schwimmbäder wieder zurück und Ihre und Euere Unterstützung!